schmutz
zum schmutz habe ICH eine lange beziehung.er ist für mich ein dauerthema,denn ICH bin das,was man einen messie nennt,wenn auch nicht im allergrössten ausmass.bei mir ist das messie verhalten durch die sorge um die eigene gesundheit begrenzt-
zum teil kommt das was man schmutz nennt von innen,wie etwa alter schweiss oder scheisse oder urin ,zum teil von aussen,wie etwa strassenschmutz,zum teil verursachen wir auch selbst den schmutz durch nichtaufräumen oder nichtwegwerfen von abfall,durch nichtwaschen und so weiter.und dann gibt es auch noch die umweltverschmutzung durch die moderne wirtschaft.dieser künstliche schmutz ist viel schlimmer als jeder natürliche schmutz.
als thema der philosophie erscheint der schmutz zunächst einmal als ungeeignet.
noch keiner hat eine philosophie des schmutzes geschrieben.ICH werde es tun.
es ist aber nicht so dass andere von hohem geistigem rang zu diesem thema gar nichts gesagt haben.
es lässt sich ein metaphorischer gebrauch des schmutzes von einem bezug auf den wirklichen schmutz unterscheiden.
über beides wollen wir schreiben.
die hindus haben einen gewissen diskurs über reinheit der zu kritisieren ist,weil er zu sozialer diskriminierung führt.
von rassismus ist der hinduismus nicht ganz rein.
schon buddha hat den kult um die arische abstammung den die indischen oberschichten treiben kritisiert.
und gandhi der anders als buddha das kastensystem im prinzip nicht verwarf hat zumindest daran kritik geübt,dass manche menschen in indien als unberührbare gelten,mit denen man nicht isst,die man nicht heiratet und denen man keinen unterricht über die veden gibt.
Da ICH einerseits oft in stinkenden strümpfen ,schmutzigen kleidern ,mit verwahrlosten haaren und ziemlich ungewaschen herumlaufe,und andererseits aus verschiedenen gründen die von der nahrungsbeschaffung über diverse andere soziale bedürfnisse bis hin zu meinem interesse an der wahrheit reichen gerne religiöse leute besuche habe ICH gelegenheit gehabt,die reaktionen verschiedener religionsgemeinschaften auf meinen schmutz zu studieren.
von christen bin ICH bisher nie wegen meinem schmutz rausgeworfen worden.einmal wurde ICH wegen meines versuches eine schöne verheiratete pastorin mit hilfe von schönen erotischen gedichten zu verführen auf betreiben von konservativen gemeindemitgliedern die darin einen skandal sahen,aus einer anglikanischen gemeinde rausgeworfen,obwohl der pastorin meine texte gefielen und aufgrund ihrer treue zu ihrem ehemann keine gefahr des ehebruches bestand.
einmal wurde ICH von einer freichristlichen gemeinde ausgeschlossen,weil ICH ihnen zu kritisch war,und sich manche durch die anwesenheit eines kritischen beobachters beim beten gestört fühlten.
wegen meinem schmutz aber bin ICH von christen bisher noch nie aus einer gemeinde geworfen worden.
mit den buddhisten habe ICH gemischte erfahrungen gemacht.
wirklich rausgeworfen wurde ICH in keinem fall,aber es gab zwei grenzfälle.
ein junger mönch in der tradition des theravada,sagte mir zwar,dass wegen mir viele nicht mehr zu ihm kämen,was er sehr bedauere.aber er vermied es mich zu bitten nicht mehr zu kommen.und er bot mir an dass ICH in seiner wohnung duschen könne.
er nannte mich meister,was auch immer er damit gemeint haben mag.
einer seiner eigenen lehrer,dem er viel verdankt,war in noch grösserem masse als ICH der indifferenz gegenüber schmutz verfallen.
in einem anderen fall teilte mir eine gruppe die aus leuten bestand die sich für zen-buddhisten hielten, und die ihren praxis-ort aus irgendwelchen gründen die nichts mit mir zu tun hatten verändert hatte,ihren neuen praxis-ort nicht mit,um mich so auf sanften weg auszuschliessen.
diese zen-buddhisten interpretierten zen aber auf eine sehr eigenwillige weise und waren nicht sehr authentisch.nicht einmal der leiter dieser gruppe hatte wirklich ahnung vom zen..er hatte sich vielmehr seine eigene ideologie zusammengebastelt und dabei auch missverstandene fragmente der zen tradition verwendet .wer weiss was aus diesen zen-buddhisten geworden ist.als sie mich verliessen waren sie noch sehr unerleuchtet.
sie verloren ihren besten kritiker.und das wegen ein bisschen schmutz.
ein alter zen-übender zu dessen schülern ICH gehörte fand eine andere bessere lösung.
einige andere schüler die von weit her und aus gehobenen gesellschaftsschichten zu ihm kamen hatten versucht meinen ausschluss zu erreichen und sich dafür scheinbar hochgeistige begründungen ausgedacht.
sie drehten sich die zen-schriften so zurecht,dass sie darin eine legitimation für ihre intoleranz gegenüber meinem schmutz finden zu können glaubten.
aber sie scheiterten damit.ihr ego erlitt eine niederlage.ihr snobismus wurde frustriert.
nachdem sie fort waren sagte mir der alte zenübende sinngemäss dass bürgerliche konventionen im zen zwar keine gültigkeit hätten,und dass ihre akzeptanz durch mich keine vorraussetzung sei um zen zu praktizieren,und dass es unreif sei,sich an ihnen festzuhalten,dass es aber gut sei sich vor dem zazen die füsse zu waschen um andere nicht durch gestank von der übung abzulenken.
er selbst stellte mir dafür einen ort zur verfügung,wo ICH die füsse waschen und mich für das zazen umkleiden konnte .er legte mir sogar passende kleidung für die zazen übung hin.ausserdem gab er mir ein koan,dass etwas mit dem thema zu tun hatte.
fast genau dieselbe vernüntige lösung hat eine alte zenübende die früher eine schülerin von osho war gefunden.
mit muslimen und juden habe ICH nur wenig erfahrung.von daher kann ICH auch nichts darüber sagen,wie sie auf schmutz reagieren und was das über ihre geistesverfassung sagt.ICH kann lediglich sagen,was allgemein bekannt ist
in diesen religionen sind waschungen teil der religiösen praxis.
in die moschee kommt jeder rein,aber alle müssen sich im eingangsbereich der moschee die füsse waschen.
weil es alle tun müssen,ist damit keinerlei soziale diskriminierung verbunden.
was hindus angeht,so hat mich ein tempelpraesident der hare-krishna bewegung zweimal zur seite gebeten und des tempels verwiesen,nachdem sich andere über meinen schmutz beschwert hatten.
nur krishna weiss wer so sündig ist,dass er des tempels verwiesen werden sollte,es ist anmassend die äusserliche reinheit dafür zum kriterium zu machen,und die anwendung des kriteriums der äusseren reinheit könnte dazu führen,dass die grossen sünder reingelassen werden während kleinere sünder des tempels verwiesen werden
im übrigen kann es vielleicht sogar gut sein,wenn menschen wie ICH die auf äusserliche reinheit nicht den geringsten wert legen in den tempel gelassen werden.
ihre anwesenheit hat nämlich eine reinigende wirkung auf die ganze gemeinde.die scheinheiligen snobs die die religion pervertieren werden nämlich gehen,wenn ihre diskriminierungswünsche ,die von ihrem falschen ego kommen, nicht erfüllt werden und dadurch dass sie gehen gewinnt die ganze gemeinde an wert .
eine kleinere gemeinde in der es einen höheren anteil authentischer leute gibt,wird sich langfristig betrachtet qualitativ und quantitativ besser entwickeln als eine gemeinde ,die zwar gross ist,weil bürgerliche konventionen berücksichtigt werden,in der das spirituelle wachstum aber durch selbstgerechte heuchelei erstickt wird.
das aushalten des gestanks kann eine spirituelle prüfung sein.
aber noch besser ist es einfach vor dem tempel waschgelegenheiten und umkleidekabinen aufzubauen.
wenn im tempel alle die gleichen roben tragen,bleibt der ganze weltliche snobismus der ein hindernis für die praxis ist,eher draussen.
so machen es die französischen zen-schülerInnen und schüler.
sie haben etwas von der "égalité " verstanden,die teil des wahlspruches der französischen republik ist und auch im buddha-dharma eine zentrale rolle spielt.
(nebenbei sei darauf hingewiesen dass die farben der französischen tricolore in genau der reihenfolge in der sie über frankreich im wind wehen,in einem sutra des historischen buddha mit dem lotus ,dem symbol der erleuchtung,in verbindung gebracht werden,und dass sowohl die chinesen als auch die japaner für frankreich ein schriftzeichen gewählt haben,dass eine Beziehung zum buddha hat,oder in einer solchen gesehen werden kann:frankreich heisst auf japanisch:land des buddha und auf chinesisch :land des gesetzes(wobei das chinesische schriftzeichen für gesetz im buddhistischen kontext zur übersetzung des wortes dharma verwendet wird.) )
die hindus verehren buddha als eine manifestation ihres höchsten gottes.
darin mögen sie im irrtum sein,oder auch nicht.
jedenfalls wäre der historische buddha,also nach hinduistischem verständnis gott selbst ,in den letzten jahren vor seiner erleuchtung wohl nicht in diesen krishnatempel hereingelassen worden,denn damals war der zukünftige buddha einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.
immerhin aber hätte er wohl gutes essen bekommen,und dass ist ja auch etwas lobenswertes.
vor seiner erleuchtung war buddha äusserlich betrachtet einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.nach seiner erleuchtung hat er ohne auf äusserliche sauberkeit zu achten allen die seine lehre hören wollten,die möglichkeit dazu gegeben.
äusserliche reinheit hat buddha nur von seinen mönchen gefordert,nicht aber von seinen schülerinnen und schülern unter den laien,von denen es auch viele gab.
auch gegen das prinzip der universalität der lehre verstösst der ausschluss von personen aufgrund des kriteriums der äusseren reinheit.
ICH habe also die meisten exklusionserfahrungen mit hindus gemacht.
kann es sein,dass sie besonders unerleuchtet sind?.
diese frage wird ganz eindeutig von meinem ego ,für das ein hinauswurf aus dem tempel sicher kein kompliment ist,gestellt,aber sie kann nichtsdestoweniger aufschlussreich sein.
bei einer kritik des hinduismus wird man der reinheitsideologie besondere aufmerksamkeit schenken müssen.
schon der historische buddha hat die hindus streng dafür kritisiert,dass sie bestimmte kasten für reiner halten als andere .
zwar fordern die buddhistischen ordensregeln aus praktischen gründen auch äusserliche reinheit.diese ist aber von sehr geringer bedeutung,wohingegen die reinheit des herzens als wichtig gilt.
der historische buddha liess sich von äusserlicher sauberkeit nicht täuschen.
was die äusserliche reinheit selbst angeht,so hat der historische buddha sie in den jahren seiner wahrheitssuche völlig vernachlässigt.er war äusserlich betrachtet lange zeit noch schmutziger als ICH es manchmal bin.
dies ist durch die buddhistischen schriften bezeugt.
ICH will dadurch dass ICH an das beispiel dass der historische buddha kurz vor seiner erleuchtung gab,erinnere,jedoch weder dazu auffordern dieses nachzuahmen noch liegt es in meiner absicht zu suggerieren,dass ICH der zukünftige buddha sei,dessen kommen die welt erwartet.ICH bin es nicht.ICH habe mich nur in einer bestimmten beziehung ,nämlich im Hinblick auf äusseren schmutz,mit dem historischen Siddhartha Gautama kurz vor seiner erleuchtung verglichen.in anderer hinsicht wäre der vergleich falsch.buddha fastete damals auch sehr extrem und praktizierte im hinblick auf die frauen askese.das erstere tue ICH nicht und das letztere nicht freiwillig,sondern aus mangel an gelegenheiten.
wenn ICH an das beispiel dass der historische buddha gab erinnert habe so geschah es nur um die selbstgerechten heuchler,die an bürgerlichen konventionen festhalten,in ihre schranken zu weisen,und gegen ihre vorherrschaftsansprüche zu protestieren..
kurz bevor buddha die erleuchtung erlangte war er äusserlich betrachtet einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.er war das gegenteil von einem sauberen sadhu.
aber zu dieser zeit stand er kurz vor der erleuchtung,muss also spirituell schon sehr weit fortgeschritten gewesen sein.
aus dem beispiel des buddha können wir lernen,dass eine präferenz für die ignoranz gegenüber schmutz nichts darüber aussagt wie weit fortgeschritten eine person ist.
wer wie ICH eine starke praeferenz für die ignoranz gegenüber dem eigenen äusserlichen schmutz hat,ist gewiss noch kein buddha,aber das ist auch schon alles was man aus dem schmutz schliessen kann.
über die nähe oder ferne zur erleuchtung sagt der äussere schmutz nichts,weder etwas positives noch etwas negatives.
auch die philosophen haben hin und wieder etwas über den schmutz gesagt:
den kynikern galt es als zeichen mangelnder vernunft,sich über schmutz und gestank aufzuregen.
von einem kyniker wird berichtet,das personen die dem konformismus verfallen waren infolge ihres snobismus nicht seine schüler werden konnten.
die stoiker empfahlen der äusseren reinheit eine geringe achtsamkeit zu schenken,es aber damit nicht zu übertreiben.ihr leitprinzip war eher die einfachheit als die reinheit.
epikur war ein geniesser ...als solcher könnte er regelmässiges baden gutgeheissen haben,aber für ihn war die reinheit lediglich ein mittel zum zweck des genusses und kein selbstzweck .
sokrates war ein philosoph der sich regelmässig wusch.aber im katalog seiner tugenden kommt die sauberkeit nicht vor.
ihr lasst das geld in den tempel,obwohl es schmutziger ist,als jeder bettler der je vor die tür eures tempels kam.
zum teil kommt das was man schmutz nennt von innen,wie etwa alter schweiss oder scheisse oder urin ,zum teil von aussen,wie etwa strassenschmutz,zum teil verursachen wir auch selbst den schmutz durch nichtaufräumen oder nichtwegwerfen von abfall,durch nichtwaschen und so weiter.und dann gibt es auch noch die umweltverschmutzung durch die moderne wirtschaft.dieser künstliche schmutz ist viel schlimmer als jeder natürliche schmutz.
als thema der philosophie erscheint der schmutz zunächst einmal als ungeeignet.
noch keiner hat eine philosophie des schmutzes geschrieben.ICH werde es tun.
es ist aber nicht so dass andere von hohem geistigem rang zu diesem thema gar nichts gesagt haben.
es lässt sich ein metaphorischer gebrauch des schmutzes von einem bezug auf den wirklichen schmutz unterscheiden.
über beides wollen wir schreiben.
die hindus haben einen gewissen diskurs über reinheit der zu kritisieren ist,weil er zu sozialer diskriminierung führt.
von rassismus ist der hinduismus nicht ganz rein.
schon buddha hat den kult um die arische abstammung den die indischen oberschichten treiben kritisiert.
und gandhi der anders als buddha das kastensystem im prinzip nicht verwarf hat zumindest daran kritik geübt,dass manche menschen in indien als unberührbare gelten,mit denen man nicht isst,die man nicht heiratet und denen man keinen unterricht über die veden gibt.
Da ICH einerseits oft in stinkenden strümpfen ,schmutzigen kleidern ,mit verwahrlosten haaren und ziemlich ungewaschen herumlaufe,und andererseits aus verschiedenen gründen die von der nahrungsbeschaffung über diverse andere soziale bedürfnisse bis hin zu meinem interesse an der wahrheit reichen gerne religiöse leute besuche habe ICH gelegenheit gehabt,die reaktionen verschiedener religionsgemeinschaften auf meinen schmutz zu studieren.
von christen bin ICH bisher nie wegen meinem schmutz rausgeworfen worden.einmal wurde ICH wegen meines versuches eine schöne verheiratete pastorin mit hilfe von schönen erotischen gedichten zu verführen auf betreiben von konservativen gemeindemitgliedern die darin einen skandal sahen,aus einer anglikanischen gemeinde rausgeworfen,obwohl der pastorin meine texte gefielen und aufgrund ihrer treue zu ihrem ehemann keine gefahr des ehebruches bestand.
einmal wurde ICH von einer freichristlichen gemeinde ausgeschlossen,weil ICH ihnen zu kritisch war,und sich manche durch die anwesenheit eines kritischen beobachters beim beten gestört fühlten.
wegen meinem schmutz aber bin ICH von christen bisher noch nie aus einer gemeinde geworfen worden.
mit den buddhisten habe ICH gemischte erfahrungen gemacht.
wirklich rausgeworfen wurde ICH in keinem fall,aber es gab zwei grenzfälle.
ein junger mönch in der tradition des theravada,sagte mir zwar,dass wegen mir viele nicht mehr zu ihm kämen,was er sehr bedauere.aber er vermied es mich zu bitten nicht mehr zu kommen.und er bot mir an dass ICH in seiner wohnung duschen könne.
er nannte mich meister,was auch immer er damit gemeint haben mag.
einer seiner eigenen lehrer,dem er viel verdankt,war in noch grösserem masse als ICH der indifferenz gegenüber schmutz verfallen.
in einem anderen fall teilte mir eine gruppe die aus leuten bestand die sich für zen-buddhisten hielten, und die ihren praxis-ort aus irgendwelchen gründen die nichts mit mir zu tun hatten verändert hatte,ihren neuen praxis-ort nicht mit,um mich so auf sanften weg auszuschliessen.
diese zen-buddhisten interpretierten zen aber auf eine sehr eigenwillige weise und waren nicht sehr authentisch.nicht einmal der leiter dieser gruppe hatte wirklich ahnung vom zen..er hatte sich vielmehr seine eigene ideologie zusammengebastelt und dabei auch missverstandene fragmente der zen tradition verwendet .wer weiss was aus diesen zen-buddhisten geworden ist.als sie mich verliessen waren sie noch sehr unerleuchtet.
sie verloren ihren besten kritiker.und das wegen ein bisschen schmutz.
ein alter zen-übender zu dessen schülern ICH gehörte fand eine andere bessere lösung.
einige andere schüler die von weit her und aus gehobenen gesellschaftsschichten zu ihm kamen hatten versucht meinen ausschluss zu erreichen und sich dafür scheinbar hochgeistige begründungen ausgedacht.
sie drehten sich die zen-schriften so zurecht,dass sie darin eine legitimation für ihre intoleranz gegenüber meinem schmutz finden zu können glaubten.
aber sie scheiterten damit.ihr ego erlitt eine niederlage.ihr snobismus wurde frustriert.
nachdem sie fort waren sagte mir der alte zenübende sinngemäss dass bürgerliche konventionen im zen zwar keine gültigkeit hätten,und dass ihre akzeptanz durch mich keine vorraussetzung sei um zen zu praktizieren,und dass es unreif sei,sich an ihnen festzuhalten,dass es aber gut sei sich vor dem zazen die füsse zu waschen um andere nicht durch gestank von der übung abzulenken.
er selbst stellte mir dafür einen ort zur verfügung,wo ICH die füsse waschen und mich für das zazen umkleiden konnte .er legte mir sogar passende kleidung für die zazen übung hin.ausserdem gab er mir ein koan,dass etwas mit dem thema zu tun hatte.
fast genau dieselbe vernüntige lösung hat eine alte zenübende die früher eine schülerin von osho war gefunden.
mit muslimen und juden habe ICH nur wenig erfahrung.von daher kann ICH auch nichts darüber sagen,wie sie auf schmutz reagieren und was das über ihre geistesverfassung sagt.ICH kann lediglich sagen,was allgemein bekannt ist
in diesen religionen sind waschungen teil der religiösen praxis.
in die moschee kommt jeder rein,aber alle müssen sich im eingangsbereich der moschee die füsse waschen.
weil es alle tun müssen,ist damit keinerlei soziale diskriminierung verbunden.
was hindus angeht,so hat mich ein tempelpraesident der hare-krishna bewegung zweimal zur seite gebeten und des tempels verwiesen,nachdem sich andere über meinen schmutz beschwert hatten.
nur krishna weiss wer so sündig ist,dass er des tempels verwiesen werden sollte,es ist anmassend die äusserliche reinheit dafür zum kriterium zu machen,und die anwendung des kriteriums der äusseren reinheit könnte dazu führen,dass die grossen sünder reingelassen werden während kleinere sünder des tempels verwiesen werden
im übrigen kann es vielleicht sogar gut sein,wenn menschen wie ICH die auf äusserliche reinheit nicht den geringsten wert legen in den tempel gelassen werden.
ihre anwesenheit hat nämlich eine reinigende wirkung auf die ganze gemeinde.die scheinheiligen snobs die die religion pervertieren werden nämlich gehen,wenn ihre diskriminierungswünsche ,die von ihrem falschen ego kommen, nicht erfüllt werden und dadurch dass sie gehen gewinnt die ganze gemeinde an wert .
eine kleinere gemeinde in der es einen höheren anteil authentischer leute gibt,wird sich langfristig betrachtet qualitativ und quantitativ besser entwickeln als eine gemeinde ,die zwar gross ist,weil bürgerliche konventionen berücksichtigt werden,in der das spirituelle wachstum aber durch selbstgerechte heuchelei erstickt wird.
das aushalten des gestanks kann eine spirituelle prüfung sein.
aber noch besser ist es einfach vor dem tempel waschgelegenheiten und umkleidekabinen aufzubauen.
wenn im tempel alle die gleichen roben tragen,bleibt der ganze weltliche snobismus der ein hindernis für die praxis ist,eher draussen.
so machen es die französischen zen-schülerInnen und schüler.
sie haben etwas von der "égalité " verstanden,die teil des wahlspruches der französischen republik ist und auch im buddha-dharma eine zentrale rolle spielt.
(nebenbei sei darauf hingewiesen dass die farben der französischen tricolore in genau der reihenfolge in der sie über frankreich im wind wehen,in einem sutra des historischen buddha mit dem lotus ,dem symbol der erleuchtung,in verbindung gebracht werden,und dass sowohl die chinesen als auch die japaner für frankreich ein schriftzeichen gewählt haben,dass eine Beziehung zum buddha hat,oder in einer solchen gesehen werden kann:frankreich heisst auf japanisch:land des buddha und auf chinesisch :land des gesetzes(wobei das chinesische schriftzeichen für gesetz im buddhistischen kontext zur übersetzung des wortes dharma verwendet wird.) )
die hindus verehren buddha als eine manifestation ihres höchsten gottes.
darin mögen sie im irrtum sein,oder auch nicht.
jedenfalls wäre der historische buddha,also nach hinduistischem verständnis gott selbst ,in den letzten jahren vor seiner erleuchtung wohl nicht in diesen krishnatempel hereingelassen worden,denn damals war der zukünftige buddha einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.
immerhin aber hätte er wohl gutes essen bekommen,und dass ist ja auch etwas lobenswertes.
vor seiner erleuchtung war buddha äusserlich betrachtet einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.nach seiner erleuchtung hat er ohne auf äusserliche sauberkeit zu achten allen die seine lehre hören wollten,die möglichkeit dazu gegeben.
äusserliche reinheit hat buddha nur von seinen mönchen gefordert,nicht aber von seinen schülerinnen und schülern unter den laien,von denen es auch viele gab.
auch gegen das prinzip der universalität der lehre verstösst der ausschluss von personen aufgrund des kriteriums der äusseren reinheit.
ICH habe also die meisten exklusionserfahrungen mit hindus gemacht.
kann es sein,dass sie besonders unerleuchtet sind?.
diese frage wird ganz eindeutig von meinem ego ,für das ein hinauswurf aus dem tempel sicher kein kompliment ist,gestellt,aber sie kann nichtsdestoweniger aufschlussreich sein.
bei einer kritik des hinduismus wird man der reinheitsideologie besondere aufmerksamkeit schenken müssen.
schon der historische buddha hat die hindus streng dafür kritisiert,dass sie bestimmte kasten für reiner halten als andere .
zwar fordern die buddhistischen ordensregeln aus praktischen gründen auch äusserliche reinheit.diese ist aber von sehr geringer bedeutung,wohingegen die reinheit des herzens als wichtig gilt.
der historische buddha liess sich von äusserlicher sauberkeit nicht täuschen.
was die äusserliche reinheit selbst angeht,so hat der historische buddha sie in den jahren seiner wahrheitssuche völlig vernachlässigt.er war äusserlich betrachtet lange zeit noch schmutziger als ICH es manchmal bin.
dies ist durch die buddhistischen schriften bezeugt.
ICH will dadurch dass ICH an das beispiel dass der historische buddha kurz vor seiner erleuchtung gab,erinnere,jedoch weder dazu auffordern dieses nachzuahmen noch liegt es in meiner absicht zu suggerieren,dass ICH der zukünftige buddha sei,dessen kommen die welt erwartet.ICH bin es nicht.ICH habe mich nur in einer bestimmten beziehung ,nämlich im Hinblick auf äusseren schmutz,mit dem historischen Siddhartha Gautama kurz vor seiner erleuchtung verglichen.in anderer hinsicht wäre der vergleich falsch.buddha fastete damals auch sehr extrem und praktizierte im hinblick auf die frauen askese.das erstere tue ICH nicht und das letztere nicht freiwillig,sondern aus mangel an gelegenheiten.
wenn ICH an das beispiel dass der historische buddha gab erinnert habe so geschah es nur um die selbstgerechten heuchler,die an bürgerlichen konventionen festhalten,in ihre schranken zu weisen,und gegen ihre vorherrschaftsansprüche zu protestieren..
kurz bevor buddha die erleuchtung erlangte war er äusserlich betrachtet einer der schmutzigsten menschen seiner zeit.er war das gegenteil von einem sauberen sadhu.
aber zu dieser zeit stand er kurz vor der erleuchtung,muss also spirituell schon sehr weit fortgeschritten gewesen sein.
aus dem beispiel des buddha können wir lernen,dass eine präferenz für die ignoranz gegenüber schmutz nichts darüber aussagt wie weit fortgeschritten eine person ist.
wer wie ICH eine starke praeferenz für die ignoranz gegenüber dem eigenen äusserlichen schmutz hat,ist gewiss noch kein buddha,aber das ist auch schon alles was man aus dem schmutz schliessen kann.
über die nähe oder ferne zur erleuchtung sagt der äussere schmutz nichts,weder etwas positives noch etwas negatives.
auch die philosophen haben hin und wieder etwas über den schmutz gesagt:
den kynikern galt es als zeichen mangelnder vernunft,sich über schmutz und gestank aufzuregen.
von einem kyniker wird berichtet,das personen die dem konformismus verfallen waren infolge ihres snobismus nicht seine schüler werden konnten.
die stoiker empfahlen der äusseren reinheit eine geringe achtsamkeit zu schenken,es aber damit nicht zu übertreiben.ihr leitprinzip war eher die einfachheit als die reinheit.
epikur war ein geniesser ...als solcher könnte er regelmässiges baden gutgeheissen haben,aber für ihn war die reinheit lediglich ein mittel zum zweck des genusses und kein selbstzweck .
sokrates war ein philosoph der sich regelmässig wusch.aber im katalog seiner tugenden kommt die sauberkeit nicht vor.
ihr lasst das geld in den tempel,obwohl es schmutziger ist,als jeder bettler der je vor die tür eures tempels kam.
voluptuosissimus - 10. Jul, 14:08