19
Sep
2006

totalitarismus

um den totalitarismus begreifen und von anderen formen der gewaltherrschaft unterscheiden zu können ist es vor allem wichtig klar zu machen was der totalitarismus nicht ist.
der totalitarismus ist keine ideologie oder ansammlung von ideologien sondern ein system,und das was ein system zu einem totalitären system macht ist nicht dieses oder jenes defizit im hinblick auf die realisierung einer freiheitlich demokratischen grundordnung sondern die beseitigung von deren möglichkeit auf der strukturellen ebene durch die absorbtion der wirtschaft durch den staat.
der totalitär staat der durch die absorbtion der wirtschaft durch den staat entsteht gibt reaktionären oder progressiven ideologien eine andere bedeutung als die die sie vorher hatten.
insofern ist es unmöglich den totalitarismus als synthese bestimmter ideologien zu begreifen.
wenn man nationalismus,revanchismus,militarismus,antikommunismus,antisemitismus,sozialdarwinismus,rassismus,imperialismus und was es sonst noch an reaktionärem dreck gegeben haben mag,addiert kommt nicht der nationalsozialismus als totalitäres system dabei heraus.
die zutaten sind für sich allein übel und zusammen noch übler,aber sie erklären in keiner weise den deutschen totalitarismus.
dieser ist vielmehr ausschliesslich die folge der absorbtion der wirtschaft durch den staat .zu dieser kam es infolge der kriegsvorbereitungen.
das bedeutet aber nicht dass sich der deutsche totalitarismus auf einen nationalistischen und revanchistischen militarismus reduzieren lässt.
ausserdem erhielt der totalitäre staat seine qualität durch die wirtschaft die er absorbierte.
wäre diese wirtschaft nicht die moderne industrie gewesen,so wäre bei der absorbtion durch den staat kein totalitarismus herausgekommen,sondern allenfalls ein rückfall in die sklaverei.

wie kam es zur absorbtion der wirtschaft durch den staat und warum hatte sie so schlimme folgen.

arbeitswahn-arbeitszentrierter totalitarismusbegriff

"Das wesentliche der totalitären Herrschaft liegt also nicht darin, daß sie bestimmte Freiheiten beschneidet oder beseitigt, noch darin, daß sie die Liebe zur Freiheit aus den menschlichen Herzen ausrottet; sondern einzig darin, daß die Menschen, so wie sie sind, mit solcher Gewalt in das eiserne Band des Terrors schließt, daß der Raum des Handelns, und dies allein ist die Wirklichkeit der Freiheit, verschwindet." Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, S. 958

Achim Wagenknecht --interessante einführung in hannah arendts denke mit vielen schönen zitaten

textsammluing

Hans-Dieter Hey: Das hat was mit Faschismus zu tun!

1927 haben die Sozialdemokraten die Regierung gebildet und Gesetze zur Verringerung der Erwerbslosigkeit geschaffen, die noch einigermaßen nach sozialer Gerechtigkeit aussahen. Nach dem Gesetz zur Arbeitsvermittlung hieß es in § 62: "Soweit ein Tarifvertrag besteht, darf die Vermittlung beteiligter Arbeitnehmer an Arbeitgeber ... nur zu tariflich zulässigen Bedingungen erfolgen".

2005 - mit ca. 8,6 Mio. - Erwerbslosen haben die Sozialdemokraten mit den Bündnisgrünen eine neue Variante der Arbeitsmarktpolitik in "Hartz IV" gefunden: Die Vermittlung der Erwerbslosen zu Bedingungen 30 % unterhalb der Tarife und zu Hungerlöhnen oder mit so genannten "Minijobs" zwischen 400 - 800 Euro im Monat, weil jede - aber auch jeder Arbeit - angenommen werden muss. Ein weiteres "Highlight" dieser Regierung ist die Einführung von Zwangsarbeitslöhnen von 1,00 EURO Aufwandsentschädigung plus Arbeitslosengeld II. Und das liegt ca. 20 % niedriger als die frühere Sozialhilfe und braucht den täglichen Lebensbedarf eines Menschen nach den sog. Hartz-IV- Regelungen nicht einmal mehr zu decken. Früher musste noch nach § 1 Bundessozialhilfegesetz ein "menschenwürdiges Leben" sicher gestellt werden. Damit wurde durch rot-grün das Ende der Menschenwürde eingeleitet.

Aber was hat das nun mit Faschismus zu tun? 1933 hatten wir über 6 Mio. Erwerbslose. In diesem Jahr - Hitler war gerade an der Macht - stellte er sein "Gesetz zur Verringerung der Arbeitslosigkeit" vor, um die "restlose Eingliederung des so genannten 4. Standes", also die zahllosen Erwerbslosen, vorzunehmen.
Seine erste Maßnahme hierzu war einmal die weitgehende Aufhebung des bis dahin garantierten Arbeits- und Rechts- und Tarifschutzes für Arbeitslose und der Aufbau eines riesigen Billiglohn-Sektors. Zweitens nach § 2 Abs. 6 dieses Gesetzes die Einführung von Kombilöhnen, wie wir dies im sog. 1-Euro-Job auch heute wieder finden.
Mit diesen Methoden sollte der so genannten "4. Stand" gefügig gemacht werden: "Deutsche Staatsangehörige können vom Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung für eine begrenzte Zeit verpflichtet werden, auf einem bestimmten ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz Dienste zu leisten oder sich einer bestimmten beruflichen Ausbildung zu unterziehen." So der Wortlaut damals, im Hitler- Faschismus. Es war der "Reichsarbeitsdienst", der 1935 Gesetz wurde.

Die Form der Zwangsarbeit hatte Hitler von den Sozialdemokraten, die den "Arbeitsdienst" in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts schon einmal eingeführt hatten. 1931 beklagte die "Arbeiter-Illustrierte Zeitung" in ihrer Ausgabe Nr. 48, dass es eine Legende sei von "...der Freiwilligkeit der Arbeitsleistung, die die bürgerlichen Blätter nicht hoch genug preisen können, obwohl man schwerlich von freiem Willen sprechen kann, wenn die Ursache für solchen Hungerlohn zu schuften nichts anderes ist als die Unterstützungssperre ...". Soviel also zu den sozialen Vorstellungen der Sozialdemokratie!

Und heute, 2005 heißt es im "Vierten Gesetz über moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" in § 16 Abs. 3: "Für erwerbsfähige Hilfebedürftige, die keine Arbeit finden können, sollen Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden. Werden Gelegenheiten für im öffentlichen Interesse liegende, zusätzliche Arbeiten nicht nach Absatz 1 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gefördert, ist den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zuzüglich zum Arbeitslosengeld II eine angemessene Entschädigung für Mehraufwendungen zu zahlen; diese Arbeiten begründen kein Arbeitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts; die Vorschriften über den Arbeitsschutz und das Bundesurlaubsgesetz sind entsprechend anzuwenden; für Schäden bei der Ausübung ihrer Tätigkeit haften erwerbsfähige Hilfebedürftige nur wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer...".

Also Klartext: Es gilt kein Arbeitsrecht, weil hierdurch kein Arbeitsverhältnis begründet wird. Es gilt kein Kündigungsschutz, kein Krankengeld, kein Tarifvertragsrecht. Von einer Unfallrente ist man ebenso ausgeschlossen wie von den Wirkungen betrieblicher Mitbestimmung. Zwar gelten die Regelungen des Arbeitsschutzes, doch wer darauf besteht, kann rausfliegen und ist schutzlos. Und schließlich rechtlos, weil die Arbeitsgerichte nicht zuständig sind. Das Ganze dann für ca. 2 Euro die Stunde (ALG II) plus 1 Euro die Stunde Aufwandsentschädigung! Und wer nicht spurt, dem drohen Kürzung oder Entzug des Arbeitslosengeldes II. Die Maßnahmen sollen auch zur Schulung zwecks Wiedereingliederung dienen. Welche Wiedereingliederung denn, um zu Arbeiten "qualifiziert" zu werden, damit man im Abbruch tätig sein kann, um Kisten zu stapeln oder völlig unnütze Arbeit zu erledigen? Und letztlich dient diese moderne Form der Staatssklaverei der Sanierung öffentlicher Haushalte.

Die Regelungen heute sind denen damals verdammt ähnlich. Dies ist Zwangsarbeit und nichts anderes. Deutlicher kann der Zusammenhang nicht sein. Und Arbeit unter Aufhebung von Arbeitnehmerrechten und Androhung des Entzugs der Existenz hat etwas mit Faschismus zu tun!

Erschienen in: kumm erus

fordismus und deutsche geschichte

MEIN KAMPF by Adolf Hitler: Volume 2, Chapter 13 - German Alliance Policy After the War -

only a single great man, Ford, to their fury, still maintains full independence.

(erste auflage)

Jedes Jahr läßt sie mehr zum Kontrollherrn der Arbeitskraft eines Einhundertzwanzig-Millionen-Volkes aufsteigen; nur ganz wenige stehen auch heute noch, zu ihrem Zorne, ganz unabhängig da.

(zweite auflage)

hier soll es nicht darum gehen dass henry ford nachdem die fordistische produktionsweise benannt ist,der einzige amerikaner ist der in "mein kampf" zitiert wird,dass in hitlers residez in münchen ein porträt von ihm hing,dass er viel geld in übelste antisemitische propaganda investierte,dass ihn mit den nationalsozialisten die zielsetzung der Zerschlagung der Arbeiterbewegung verband,dass das nationalsozialistische deutschland ihm anlässlich seines geburtstages öffentlich einen orden verlieh oder dass seine fabricken in deutschland einen bedeutenden beitrag zur rüstungsproduktion leisteten .
all das sind nur marginalien gegenüber der zentralen frage ob der fordismus als produktionsweise für den faschismus im allgemeinen und für seine totalitäre deutsche Variante im besonderen strukturell anschlussfähig ist.
amerika dass land in dem henry ford ein erfolgreicher unternehmer war ist selbst nicht faschistisch geworden.
insofern kann man nicht sagen dass aus dem fordismus zwangsläufig der faschismus folgt.einen solchen determinismus gibt es nicht.
die gleiche fordistische prokutionsweise war mit sehr unterschiedlichen politischen regimen vereinbar.nicht nur mit dem nationalsozialismus sondern auch mit der sozialdemokratie oder dem liberalismus.
sie förderte jedoch den autoritarismus.sie war besonders undemokratisch.
nicht grundlos hat der roman "brave new world" einen bezug zu henry ford.

fordism

WSWS : Book Review

Henry Ford: American anti-Semitism and the class struggle
By Nancy Russell
18 April 2003


Eine Buchbesprechung von Nancy Russell
Version des Originals: 2003-04-18
Version der Übersetzung: 2006-02-04
[Original: www.wsws.org/articles/2003/apr2003/ford-a18.shtml]
Übersetzung: Martin Ingenhütt


Henry Ford und die Juden: Die Massenproduktion von Hass von Neil Baldwin, Public Affairs. New York, 2001. Taschenbuchausgabe 17. Dezember 2002.


Dennoch ist der wichtigste untergründige Strom in Fords Antipathie gegen die Juden seine politische Flugkurve als Proto-Faschist, die sich mit seinen Klasseninteressen darin verbindet, die Arbeiterklasse zu unterdrücken und um jeden Preis ihre unabhängige industrielle und politische Organisation zu verhindern.

[Anmerkung: Ford hatte gute Gründe zur Sorge, denn die neue Fließbandarbeit war selbst ein wesentlicher Anreiz zur Rebellion: Laut Ford bedeutete Massenproduktion 'die Reduzierung der Notwendigkeit des Arbeiters nachzudenken und die Reduzierung seiner Gedanken auf ein Minimum'. Maschinen waren eng angeordnet für optimale Effizienz, und Material wurde dem Arbeiter in Hüfthöhe angeliefert, so dass keine unnötige Bewegung nötig wurde durch Gehen, Greifen, Bücken oder Abknicken. Der Arbeiter musste sich nicht nur dem Schritt der Maschine anpassen, sondern musste auch der unvermeidlichen Langeweile stundenlanger gleichbleibender Bewegungen widerstehen.
Eine viertelstündige Mittagspause einschließlich Zeit für die Toilette war die einzige Unterbrechung der ermüdenden Monotonie der repetitiven Arbeit. Strohmänner und Privatdetektive, ein anderes neues Element in der Belegschaft, verstärkte Bestimmungen und Regeln, die das Anlehnen an die Maschinen verboten sowie das Sitzen, Hocken, Sprechen, Pfeifen oder Rauchen während der Arbeit. Arbeiter lernten, heimlich zu kommunizieren, ohne Lippenbewegungen beim 'Fordflüstern'; sie machten eisige Gesichter, bekannt als 'Gesichts-Fordisationen' (Amerikanische Nationalbiographie Online).]

Die faschistische und allmächtige Soziologische Abteilung stellte ein wesentliches Bemühen Fords dar, um Herz, Geist und Körper seiner Arbeiter zu steuern.

1924 skizzierte Jonathon Norton Leonard, was es bedeutete, in der Ford-Fabrik zu arbeiten: 'Niemand, der bei Ford arbeitet, ist sicher vor Spionen - vom Superintendenten bis hin zu dem armen Geschöpf, das soundsoviele Toiletten pro Stunde reinigen muss. Es gibt Spione, die Fremdenführern peinliche Fragen stellen, Spione, die ihren Weg in Gewerkschaften finden, Spione, die jede Sprache unter der Sonne sprechen. Das System hört nicht an den Fabriktoren auf. Ein anonymer Brief, der einen Mann bezichtigt, bei Ford Ersatzteile zu stehlen, reicht aus, ihn vor die Serviceabteilung zu bringen - er wird gezwungen, eine Untersuchungserlaubnis zu unterschreiben, die Forddetektiven erlaubt, sein Haus zu plündern und all seine Habseligkeiten umzudrehen in der Hoffnung, dort eine Glühlampe oder eine Generatorarmatur zu finden. Es gibt Spione, um diese wieder zu beobachten' (zitiert in Meyers Der Fünfdollartag).

Wie Leo Trotzki 1938 schrieb: 'Bevor der Kapitalismus die Menschheit auslöscht und in ihrem Blut ertränkt, verschmutzt er die Weltatmosphäre mit den giftigen Dämpfen von National- und Rassenhass. Antisemitismus ist heute eine der heimtückischsten Zuckungen des Kapitalismus in seinem Todeskampf.'


Das war der politischen Kontext von Fords Flut antisemitischer Artikel seit 1920. Von Anbeginn setzte er Bolschewismus und Judentum gleich. Fords Einseiter im Dearborn Independent konstatierte: 'Was ist mit dem Schmelztigel? Das Problem liegt nicht... am Tigel, weil er das Grundmetall bildet. Manche Metalle können nicht assimiliert werden, sie widerstehen einer Vermischung mit der Schmelzmasse der Bürgerschaft und bleiben hässliche, unlösliche Klumpen. Wie ist das Grundmetall hineingekommen? ... Was ist mit diesen Fremdkörpern, die uns soviele Probleme bereitet haben, diesen Bolschewisten, die unsere Industrien durcheinanderbringen und unser Zivilleben stören?'

fordism-unions

wikipedia:Ford was adamantly against labor unions in his plants. To forestall union activity, he promoted Harry Bennett, a former Navy boxer, to be the head of the Service Department. Bennett employed various intimidation tactics to squash union organizing. The most famous incident, in 1937, was a bloody brawl between company security men and organizers that became known as The Battle of the Overpass

Ford and GM Scrutinized for Alleged Nazi Collaboration

German diplomats award Henry Ford, center, with their nation's highest decoration for foreigners, the Grand Cross of the German Eagle, in July 1938. (AP Photo)

By Michael Dobbs
Washington Post Staff Writer
Monday, November 30, 1998; Page


"You don't think of Hitler having a portrait of Henry Ford on his office wall in Munich."

The relationship of Ford and GM to the Nazi regime goes back to the 1920s and 1930s, when the American car companies competed against each other for access to the lucrative German market. Hitler was an admirer of American mass production techniques and an avid reader of the antisemitic tracts penned by Henry Ford. "I regard Henry Ford as my inspiration," Hitler told a Detroit News reporter two years before becoming the German chancellor in 1933, explaining why he kept a life-size portrait of the American automaker next to his desk.

Although Ford later renounced his antisemitic writings, he remained an admirer of Nazi Germany and sought to keep America out of the coming war. In July 1938, four months after the German annexation of Austria, he accepted the highest medal that Nazi Germany could bestow on a foreigner, the Grand Cross of the German Eagle. The following month, a senior executive for General Motors, James Mooney, received a similar medal for his "distinguished service to the Reich."

The granting of such awards reflected the vital place that the U.S. automakers had in Germany's increasingly militarized economy. In 1935, GM agreed to build a new plant near Berlin to produce the aptly named "Blitz" truck, which would later be used by the German army for its blitzkreig attacks on Poland, France and the Soviet Union. German Ford was the second-largest producer of trucks for the German army after GM/Opel, according to U.S. Army reports.

Fords Erfolg in der Geschäftswelt machte und macht ihn noch immer zu einer scheinbar seriösen Quelle. Auch Martin Hohmann spielte diese Karte aus. Tatsächlich waren die vier Bände sehr gefragt und wurden in 16 Sprachen übersetzt. Auf deutsch erschienen sie zusammengefasst in einem einzigen Band unter dem Titel "Der internationale Jude" und verbreitete sich schnell im deutschsprachigen Europa. Zu den begeisterten Lesern zählte auch Adolf Hitler. Ford ist auch der einzige Amerikaner, der in "Mein Kampf" zitiert wird. Ganz in Anlehnung an Ford notierte Hitler: "Die Juden sind es, die die Börsenkräfte der Amerikanischen Union kontrollieren". Und über den großen amerikanischen Industriellen selbst: "Jedes Jahr werden sie mehr zu den Kontrollmeistern der Produzenten in einem Volk von 120 Millionen: nur ein einziger großer Mann - Ford - behält ihrem Zorn zum Trotz volle Unabhängigkeit".

Hintergrundinformation zur Hohmann-Rede:
Henry Ford – Autohersteller und Antisemit

Von Andrea Livnat (hagalil)

Die Rede Hohmanns ist gut recherchiert, gut vorbereitet, es ist klar, dass sich der CDU-Mann keineswegs verplappert hat. Sorgsam hat er seine "Quellen" ausgewählt und ausgewertet. Ein Name kommt darin vor, den sich auch die meisten Nachrichtenmeldungen scheuten mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen, Henry Ford. Offensichtlich ist es schwer vorstellbar, dass einer der erfolgreichsten Automobilfabrikanten gleichzeitig einer der größten Antisemiten der USA gewesen sein soll. Genau das ist jedoch der Fall.

Der Historiker Prof. Ulrich Herbert von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg kam nach der Analyse von Hohmanns Rede zu folgendem Urteil:

Was er macht, ist eine Entlastungsargumentation. Die Deutschen müssten sich von der Vergangenheit endlich befreien. Sie müssten diese Schmach des Begriffes Tätervolk ablegen. Und das tut er dadurch, dass er sagt, er würde ja auch andere nicht als Tätervolk bezeichnen, obwohl sie es ja genauso verdient hätten wie die Deutschen. Er geht dann auf die Juden ein durch eine historisch falsche und mitunter abstruse Gleichsetzung von Judentum und Bolschewismus und greift dadurch das zentrale Gedankengut des nationalsozialistischen Antisemitismus auf, der genau mit dieser Verbindung - Judentum und Bolschewismus - den Holocaust begründet und legitimiert hat.[2]

Die folgenden Passagen aus der Rede brachten Hohmann den Vorwurf des Antisemitismus ein:

Die Schuld von Vorfahren an diesem Menschheitsverbrechen hat fast zu einer neuen Selbstdefinition der Deutschen geführt. Trotz der allseitigen Beteuerungen, dass es Kollektivschuld nicht gebe, trotz nuancierter Wortneuschöpfungen wie "Kollektivverantwortung" oder "Kollektivscham": Im Kern bleibt der Vorwurf: die Deutschen sind das "Tätervolk".
Auf diesem Hintergrund stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden?
Meine Damen und Herren, es wird Sie überraschen, daß der amerikanische Autokönig Henry Ford 1920 ein Buch mit dem Titel "The International Jew" herausgegeben hat. (...) Darin prangert Ford die Juden generalisierend als "Weltbolschewisten" an. Er vermeinte, einen "alljüdischen Stempel auf dem roten Rußland" ausmachen zu können, wo damals die bolschewistische Revolution tobte. Er bezeichnete die Juden in "hervorragendem Maße" als "Revolutionsmacher". (...) Ford brachte in seinem Buch eine angebliche "Wesensgleichheit" von Judentum und Kommunismus bzw. Bolschewismus zum Ausdruck. Wie kommt Ford zu seinen Thesen, die für unsere Ohren der NS-Propaganda vom "jüdischen Bolschewismus" ähneln?
Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der "Täterschaft" der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.
Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts.

fordism

Henry Ford und der Nationalsozialismus [Bearbeiten]
Die Ford Motor Company war beteiligt am Aufbau der deutschen Streitkräfte vor dem Zweiten Weltkrieg. 1938 wurde beispielsweise ein Fertigungswerk in Berlin in Betrieb genommen, dessen einzige Aufgabe es war, Lkw für die Wehrmacht herzustellen. Ford produzierte insgesamt 78.000 LKW und 14.000 Kettenfahrzeuge für die Wehrmacht. Vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht ins Sudetenland, erhielt sie von Ford eine Eillieferung von 1.000 LKW. Die Ford-Werke wurden bis Ende 1944 von der alliierten Bombardierung ganz verschont und danach auch nur wenig beschädigt. In den Ford-Werken wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt, die man für vier Reichsmark pro Tag von der SS auslieh.

Im Juli 1938 wurde Henry Ford mit dem Großkreuz des Deutschen Adlerordens ausgezeichnet. Ford war der erste Amerikaner, dem diese Auszeichnung zuteil wurde. Sie war zu diesem Zeitpunkt die höchste Auszeichnung ehrenhalber, die Nazi-Deutschland an Ausländer vergab. Der Orden wurde vergeben „in Anerkennung der Pionierarbeit [Fords], um Autos für die Massen verfügbar zu machen“. Die Auszeichnung wurde begleitet von einer persönlichen Glückwunschnachricht Adolf Hitlers (Detroit News, 31. Juli 1938). Ford gab die Auszeichnung nie zurück.



aus wikipedia:

Fordism and society
Main article: The World State
The World State is built around the principles of Henry Ford, who has become a Messianic figure worshipped by society. The word Lord has been replaced with the similar-sounding Ford. The assembly line process is present in many aspects of life and the symbol "T" has replaced the Christian cross, a reflection of the Model T. Ford's famous phrase "History is bunk" has become The World State's approach to the past.

From birth, members of every class are indoctrinated, by recorded voices repeating slogans while they sleep (called "hypnopædia" in the book) to believe that their own class is best for them. Any residual unhappiness is resolved by an antidepressant and somewhat hallucinogenic drug called soma.

Contrary to what modern readers would expect, the biological techniques used to control the populace in Brave New World do not include genetic engineering. Huxley wrote the book in 1932, twenty years before Watson and Crick discovered the structure of DNA. As the science writer Matt Ridley put it, Brave New World describes an "environmental not a genetic hell." Human embryos and fetuses are conditioned via a carefully designed regimen of chemical (such as exposure to hormones and toxins), thermal (exposure to intense heat or cold, as one's future career would dictate) and other environmental stimuli..

It has been discussed by several literary critics and backed up by Aldous Huxley, that the book, while satirizing the development of society, also provides a suicidal outlook on the future. In the novel, the reservation (which is associated with the past and all the squalor and disease in it) and the futuristic society come together in the protagonist John. In a metaphorical sense, this coming together could represent the present, as John is neither fully part of the past or future societies. At the end of the novel John commits suicide out of remorse but it can also be inferred that he commits suicide because there is nowhere left for him to go. All he has is the disease-ridden past or the conformist future.

In other themes, the book attacks assembly line production as demeaning, the liberalisation of sexual morals as being an affront to love and family, the use of slogans or thought-terminating clichés, the concept of a centralised government and the use of science to control people's thoughts and actions. Indeed, the use of modern science, technology and pharmacy to replace violence in keeping people chained in pleasurable (and thus unperceived) servitude was the main point of the book. While Huxley attacks the emergence of socialist and communist attitudes, he also opposes capitalist consumer society. Indeed, the latter motifs are stronger than the former: in the novel, the legendary founder of the society was Henry Ford, whose writings occupy Mustapha Mond's bookshelves. The letter T (a reference to the Ford Model T) has replaced the cross as a quasi-religious symbol.

The American Jewish Historical Society describes the ideas presented in the magazine as "anti-immigrant, anti-labor, anti-liquor, and anti-Semitic". In February 1921, the New York World published an interview with Ford, in which he said "The only statement I care to make about the Protocols is that they fit in with what is going on". During this period Ford emerged as "a respected spokesman for right-wing extremism and religious prejudice," reaching around 700,000 readers through his newspaper. [10]

Along with the Protocols, anti-Jewish articles published by The Dearborn Independent were also released in the early 1920s as a set of four bound volumes, cumulatively titled The International Jew, the World's Foremost Problem. Vincent Curcio writes of these publications that "they were widely distributed and had great influence, particularly in Nazi Germany, where no less a personage than Adolph Hitler read and admired them. Hitler hung Ford's picture on the wall, and based several sections of Mein Kampf on his writings: indeed, Ford is the only American mentioned in Hitler's book. It can probably be said, as Lacey does, that no American contributed as much to the evils of Nazism as Henry Ford."[11] Steven Watts writes that

Hitler "revered" Ford, proclaiming that "I shall do my best to put his theories into practice in Germany," and modelling the Volkswagen, the people's car, on the model T." [12] In Mein Kampf (written in the mid-1920s) Hitler expressed the opinion that, "It is Jews who govern the stock exchange forces of the American Union. Every year makes them more and more the controlling masters of the producers in a nation of one hundred and twenty millions; only a single great man, Ford, to their fury, still maintains full independence."[13]

fichte als nazi?onalist?

die freiheit des willens gänzlich vernichten....

"Denn indem sie bekennt, daß nach aller ihrer kräftigsten Wirksamkeit der Wille dennoch frei, d. i. unentschieden schwankend zwischen Gutem und Bösem bleibe, bekennt sie, daß sie den Willen, und da dieser die eigentliche Grundwurzel des Menschen selbst ist, den Menschen selbst zu bilden durchaus weder vermöge, noch wolle oder begehre, und daß dies überhaupt für unmöglich halte. Dagegen würde die neue Erziehung gerade darin bestehen müssen, daß sie auf dem Boden, dessen Bearbeitung sie übernehme, die Freiheit des Willens gänzlich vernichtete, und dagegen strenge Nothwendigkeit der Entschließungen, um die Unmöglichkeit des entgegengesetzten in dem Willen hervorbrächte, auf welchem Willen man nunmehr sicher rechnen und auf ihn sich verlassen könnte."
(fichte:zweite rede an die deutsche nation)

Erd und Himmel und Zeit und Raum und alle Schranken der Sinnlichkeit schwinden mir bei diesem Gedanken; und das Individuum sollte mir nicht schwinden? - Ich führe Sie nicht zu demselben zurück.

Erd und Himmel und Zeit und Raum und alle Schranken der Sinnlichkeit schwinden mir bei diesem Gedanken; und das Individuum sollte mir nicht schwinden? - Ich führe Sie nicht zu demselben zurück.

fichte(von der würde des menschen)

das recht rechte zu haben muss von der arbeit unabhängig gemacht werden.darf nicht von der arbeit war bisher in hohem masse von der arbeit abhängig.

fordismus

wer vom fordismus nicht reden will soll vom faschismus schweigen.

inwiefern ist diese these,eine präzisierung von adornos satz.irgendwie gerechtfertigt.

dass henry ford mit den deutschen faschisten sympathisierte und erreichte dass seine fabricken in deutschland nicht bombardiert wurden ist bekannt.
aber um solche marginalien soll es hier nicht gehen,sondern um die anschlussfähigkeit der fordistischen produktionsweise für den faschismus und um die these dass es ohne diese produktionsweise keinen totalitarismus gegeben hätte.

andererseits wurden jedoch nicht alle länder in denen die fordistische produktionsweise sich durchsetzte faschistisch.insbesondere amerika wurde nicht faschistisch.


die vernichtung durch arbeit setzt die zwangsarbeit vorraus(,die zwangsarbeit ist nur als ergänzung zum arbeitsdienst vorstellbar,dieser wiederum entspricht einer bestimmten arbeitsmoral.
,geht aber über deren normalität hinaus.)das konzentrationslager setzt das arbeitslager vorraus,geht aber über dessen normalität hinaus.
man mag die grausamen exzesse mit dem krieg und insbesondere mit der antizipierten militärischen niederlage in verbindung bringen,aber das system das sie möglich machte kann man so nicht erklären.
dass der mensch vom bürger zum arbeitsmann beziehungsweise zur arbeitsmaid umdefiniert wurde,dass der
ist für den nationalsozialismus wesentlich.
bürger haben rechte,arbeiter nicht.
arbeiter haben pflichten und wenn sie diese nicht erfüllen verlieren sie alle rechte.
diese ideologie kommt aus der arbeitswelt,wo sie begrenzten schaden anrichtet,wenn der staat sie sich zu eigen macht wird er totalitär

die konsequente instrumentalisierung des staates durch die wirtschaft ist etwas fundamental anderes als die konsequente instrumentalisierung der wirtschaft durch den staat.im ersteren fall mag ein despotismus dabei herauskommen im letzteren fall ist das ergebnis ein totalitarismus.durch die absorbtion der wirtschaft wird der staat totalitär und in einem totalitären staat verliert die arbeitsideologie ihre harmlosigkeit.
die kategorien in die der nationalsozialismus menschen einsortierte kamen aus der arbeitswelt.

völkermorde hat der deutsche staat im rahmen seiner imperialistischen bestrebungen ein kolonialreich zu errichten schon vor dem nationalsozialismus begangen.
deshalb sollte man den nationalsozialismus nicht von der genozidalen praxis her definieren zu der er letztlich geführt hat.

präa:die rolle der arbeitsideologie im frühkapitalismus

a:die rolle der arbeit in der nationalsozialistischen ideologie
a.a:die rolle der arbeit im nationalsozialistischen selbstbild
a.b:die rolle der arbeit in verschiedenen faschismus theorien

b:die rolle der arbeitsideologie heute

wo gibt es befehl und gehorsam?in der armee,im gefängnis,in der fordistischen industrie...in der staatlichen bürokratie...


wenn man in der absorbtion der wirtschaft durch den staat die ursache des totalitarismus sieht,erübrigen sich zum teil die wilden spekulationen über die rolle der deutschen ideologien.
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