25
Apr
2006

the art of schnorring

ICH bin der könig der welt.dass ist ein mantra mit dem
idealiter jeder meiner persönlichen texte beginnt.
ihr braucht darüber nicht nachdenken:einfach wirken lassen.
in diesem text geht es praktisch und theoretisch ums schnorren.er ist ein
bettelbrief.geschrieben von
einem der besten hedonistischen philosophen unserer zeit für ein breites
publikum.
was ist besser dass schnorren beim amt oder das bei privaten personen?aber
wozu differenzieren?ist das schnorren nicht immer elend,so könnte mann und
frau zweifelnd fragen.
ja ,aber arbeit ist noch erniedrigender.jeder arbeitnehmer verzichtet auf
mehr freiheit als ein bettler und ist zu mehr schlechtem zu gebrauchen..der
arbeitnehmer ist immer ein anpasser und ein kriecher.arbeiten schändet weil
es unfrei macht.der spruch arbeit ist scheisse ist nur allzu wahr.
es stellt sich die frage ob arbeiten oder stehlen das geringere übel
sei.denn auch das stehlen ist eine alternative zum betteln.der dieb ist sich
selbst gegenüber ehrlicher als der arbeitnehmer und verdient insofern
weniger verachtung.und ein dieb der bei den reichen klaut und mit den armen
teilt ist zu loben.
allerdings ist das stehlen eine option die nicht allen im vollem masse
offensteht weil ihre erfolgreiche ausübung eine hohe kunst ist,in der nicht
jeder zum meister werden kann.
wenn das stehlen gut praktiziert wird ist es edler als das arbeiten,weil es
mit der selbstbestimmung besser vereinbar ist.
aber auch das stehlen kann nicht edel genannt werden weil mann und frau es
heimlich tun muss.der offene zugriff auf die güter die sich die reichen
ungerechterweise angeeignet haben wäre zwar edler,aber er erfordert unter
den zur zeit vorherrschenden bedingungen mehr mut als mit der vernunft
vereinbar ist. solange der bürgerliche staat existiert führt er ins
gefängnis.er kann nur im rahmen einer sozialen revolution erfolgreich
sein.diese ist zwar wünschenswert und mann und frau kann sie herbeisehnen
und für sie werben.und darüber nachdenken wie sie am besten und sichersten
und am wenigsten gewalttätig realisiert werden kann.aber mann und frau
müsste sehr ignorant sein um in der praxis von ihrem baldigen kommen
auszugehen.
wenn aber die grosse liebe aller armen,die soziale revolution auf sich
warten lässt,dann bleibt den armen nur die wahl zwischen betteln,stehlen und
arbeiten.von diesen drei übeln aber ist moralisch betrachtet das betteln das
geringste.ein philosoph handelt unmoralisch wenn er arbeit annimmt.und er
befasst sich nicht mit dem seinigen wenn er stiehlt..das beste was er tun
kann ist also das betteln.es hat seiner natur nach eine nähe zur
philosophie.denn ansprüche wollen begründet werden und der kampf gegen den
geiz kann nur mit den waffen des geistes gewonnen werden.
wir wollen nun auf dem höheren niveau der reflexion,dass der leser erreicht
hat,wenn er das mittlerweile gesagte verstanden hat,zur erörterung der frage
übergehen ob es besser ist beim amt oder bei privaten personen zu schnorren
zurückkehren.die antwort einer vernünftigen moral auf diese frage hängt
davon ab,ob öffentlicher oder privater geiz ein grösseres übel ist.
meine eigene praktische antwort auf diese frage ist unentschiedenheit.
vom staat nehme ICH geld und von privaten personen
naturalien,dienstleistungen und sachspenden,denn ICH will sowohl eine
sichere grundversorgung als auch luxus.
warum nehme ICH von privaten personen kein geld an?
etwa weil geld schmutzig ist?nein schmutzig ist es nur in den händen der
ungerechten.wer also gute gründe hat von sich zu glauben er sei allzu
ungerecht,der gebe sein geld einem gerechten um es zu reinigen.dadurch wird
er zwar noch nicht rein,aber so erfüllt er wenigstens eine
grundvorraussetzung ohne die er es niemals werden wird.gerecht sind
diejenigen die uneigennützig für eine bessere welt wirken,in der es hunger
krankheit ,folter, vergewaltigung, krieg ,terror,gewaltherrschaft
ausbeutung, umweltzerstörung und all die anderen schweren übel nicht mehr
gibt-eine welt also in der die menschen geleitet von der vernunft auf dem
weg der tugend wandeln.
wer also mehr geld hat als er haben sollte der übergebe es den gerechten.es
gibt so viele gute zwecke denen mehr geld zugeführt werden sollte und auf
anfrage bin ICH gerne bereit diesbezügliche empfehlungen zu geben.
ICH beanspruche aber nicht besonders gerecht zu sein.ICH liebe mich selbst
mehr als alle anderen .
und ICH liebe noch nicht einmal alle anderen .sondern nur wenige und diese
wenigen weniger als mich selbst.
auch ist mir keine menschliche sünde fremd.ICH kenne zwar die meisten meiner
sünden hinreichend gut,aber sicher nicht alle .und bei manchen sollte ICH
vielleicht noch eine vertiefung meines wissens über sie anstreben.
mein anspruch ist es mich von meinen sünden nicht völlig beherrschen zu
lassen.wenn ICH es schaffen würde hätte ICH mehr erreicht als die meisten
sterblichen erreichen.
weil ICH keine lust habe die rolle des gerechten zu spielen ,bettle ICH bei
privatpersonen nicht um geld.ICH will nicht mit irgendwelchen guten zwecken
konkurrieren.
als philosoph bin ICH der könig der welt.als könig der welt bin ICH zwar der
einzige legitime eigentümer alles geldes,aber ICH verwalte dieses eigentum
nicht selbst,denn ICH bin weise und vorsichtig genug um das regieren den
demokraten zu überlassen.wenn sie dabei hilfe brauchen so kann ICH diejenige
hilfe anbieten für die ICH als philosoph zuständig bin.Sie können mir ihre
berater schicken,damit ICH sie,soweit es mir möglich ist prüfe,ob sie gute
oder schlechte,weise oder unvernünftige ratgeberinnen sind.
der könig der welt hat selbstverständlich das recht,kritik zu üben.indem er
es vernunftgemäss ausübt schützt er menschen,tiere und pflanzen.
ein kritiker soll unabhängig sein.geld macht abhängig und verdirbt den
charakter.es ist eine droge-eine sehr harte droge sogar,wie die höchst
ambivalenten und im ganzen eher schlechten wirkungen dieser abstakten
substanz beweisen.
das geld vom staat nehme ICH ,weil es dem schnorren bei privaten personen
die entwürdigende notwendigkeit nimmt.ausserdem erinnere ICH so den staat
beständig daran ,dass er ,sofern er sein bekenntnis zu den sozialen
grundrechten des individuums ernst nimmt,dazu verpflichtet ist,allen
bedingungslos ein ausreichendes grundeinkommen zu garantieren.
im übrigen ist es auch praktisch gut von privaten personen in der regel nur
naturalien dienstleistungen und sachspenden anzunehmen,denn so lehre ICH sie
über meine bedürfnisse nachzudenken und ihnen achtsamkeit zu schenken.
meine ablehnung privaten geldes ist eine unvollkommene nachahmung des
grossen weisen der vor jahrtausenden in indien lehrte..
zu den naturalien die ICH annehme gehört auch die freie liebe,sofern die
geberin mir gefällt.dies ist ein wichtiger punkt,indem ICH mich von buddha
unterscheide.und dass nicht ohne guten grund,denn er genoss in seiner jugend
in seinem palast alle freuden der freien liebe,während ICH auf diesem gebiet
noch nachholbedarf habe.
aber wieviel edler ist es sich von einer frau die sündigen will,verführen zu
lassen als geld von ihr anzunehmen und es im bordell auszugeben.
jede frau hat das recht sich selbst zur hure zu machen,aber keine darf diese
funktion an professionelle prostituierte delegieren.ICH gehe nicht zu
kommerziellen prostituierten,sondern befriedige mich lieber selbst,denn die
sexuelle ausbeutung der sozialen ungleichheit oder sogar der not ist ein
moralisches übel.
das beispiel zeigt besonders deutlich dass es am edelsten ist bedürfnisse
direkt ohne den umweg über das geld zu befriedigen . alle germanischen
göttinnen allen voran freya die göttin der liebe waren huren.
eine hure ist eine edle frau,die gern das beste gibt,wenn sie einen würdigen
findet.leider hat das wort seine ursprügliche schöne bedeutung infolge der
kommerzialisierung verloren.
wenn schon die fleischliche lust durch das geld verdorben wird,wieviel mehr
muss das für die geistigen lüste gelten,die die höheren sind.
ein philosoph der für geld lehrt ist keiner.
ICH habe verkündet dass mir einladungen von attraktiven frauen zu wilden
liebesspielen sehr willkommen sind .ICH will mit allen geilen mädchen
spielen.
aber nicht nur die volle und ganze freie liebe sondern auch kleinere
vorfreuden wie etwa streicheleinheiten küsse oder umarmungen sind mir
willkommen.
auch tanz musik und theather und literatur können mich erfreuen
auch sie gehören zur fülle der freuden.
gebt,also was ihr geben könnt und wollt.jede frau kann irgendeinen wunsch
von mir erfüllen,und sei es nur einen kleinen.
aber vielleicht bist du zu einfersüchtig um deiner freundin zu erlauben mich
voll zu befriedigen.nun denn betrachte deine eifersucht als hindernis auf
dem weg zur erleuchtung.vielleicht schaffst du es ja sie zu verringern.dann
kriege ICH vielleicht wenigstens mehr streicheleinheiten.auch das wäre etwas
schönes.
und es gibt auch wünsche die zu erfüllen die aufgabe von männern ist.
aber die liste der dinge die ICH gerne hätte ist noch lange nicht
abgeschlossen.sie ist endlos!mir fällt immer noch etwas ein!

am beispiel des essens lässt sich zeigen,dass es eine übung in
hedonistischer philosophie ist.
ICH esse gerne obst,am liebsten duriam,die sogenannte stinkfrucht.einen
retsina für den könig der welt,sollten die gastgeberinnen auch in keinem
fall vergessen.
wenn ICH hundert kölnerinnen und kölner dafür gewinnen kann mich und alle
ihre freundinnen und freunde jeweils an einem bestimmten tag des monats zu
einem festessen einzuladen,brauche ICH mir wegen der unzuverlässigkeit der
staatlichen sozialbürokratie keine sorgen mehr zu machen.
dann kann das volle leben beginnen.
dann wird der hedonismus soziale wirklichkeit.wir fangen mit festessen an
und erweitern nach und nach und unter vollem respekt für die freiheit der
teilnehmerinnen nach und nach das spektrum der genüsse.im traum ist alles
möglich,auch die wildeste orgie.
ICH beende diesen text mit denselben nun zu einer frage umgestellten worten
mit denen ICH ihn begann? bin ICH der könig der welt?
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