"In der menschlichen Arbeit findet der Christ einen kleinen Teil des Kreuzes Christi und nimmt ihn mit der gleichen Erlösergesinnung auf sich, mit der Christus für uns sein Kreuz auf sich genommen hat"
"Indem der Mensch die Mühsal der Arbeit in Einheit mit dem für uns gekreuzigten Herrn erträgt, wirkt er mit dem Gottessohn an der Erlösung der Menschheit auf seine Weise mit. Er erweist sich als wahrer Jünger Christi, wenn auch er Tag für Tag bei der ihm aufgegebenen Tätigkeit sein Kreuz auf sich nimmt. "
"So bestätigt sich einerseits die Unausweichlichkeit des Kreuzes in der Spiritualität der menschlichen Arbeit; andererseits enthüllt sich bereits in diesem Mühsal-Kreuz ein neues Gut, das von der Arbeit ausgeht: von der Arbeit, verstanden in der Tiefe und Fülle ihrer Bedeutung - und nie ohne die Arbeit."
(Laborem exercens ,Ioannes Paulus PP. II,1981 )
Vorbemerkung dazu noch eine notwendige Differenzierung: Heute wird so getan, als hätten nur Erwerbslose große Probleme - ja, das Kreuz der Arbeitslosigkeit[i] ist als Problem gesellschaftlich etabliert. dass es aber ebenso ein Kreuz der Arbeit gibt vergessen die meisten. Zunehmende Leistungsverdichtung, seelische Grausamkeit am Arbeitsplatz, zunehmende befristete Arbeitsverträge, Leiharbeiten, Scheinselbstständigkeit u.ä. haben in den letzten Jahren vehement zugenommen. Der Kampf um die Arbeitsplätze treibt auch unter Kolleginnen und Kollegen seltsame Blüten. Der Arbeitsplatz heute ist alles andere als ein Platz im Gelobten Land oder Paradies. Die Spaltung in Arbeitende und Arbeitslose gilt es zu überwinden. Wirtschaftsethik ist somit nicht allein ein wissenschaftliches und akademisches Problem, sondern stellt sich für Tag für Tag als Basisproblem höchsten Ranges dar.
Es gibt heute beispielsweise durch Leistungsverdichtung oder Mobbing ebenso ein Kreuz der Arbeit, wie es das Kreuz der Arbeitslosigkeit gibt.
(Patrik Schneider:)
P. Schneider, A. Wild, Das Kreuz der Arbeitslosigkeit, Herder Verlag Freiburg 1998.
Stalingrad den 4. 11.
Meine lieben Freunde!
Nach dem Urlaub habe ich noch keine Post von Ihnen. Vielleicht kommt doch bald ein Lebens- zeichen . Wie gehts Euch denn noch ?
Ihr fühlt Euch hoffentlich noch recht wohl in Eurem herrlich eingerichteten Heim .
Alles wäre so schön bei Euch wenn nur das schwere Kreuz der Arbeit nicht so hart auf Euern Schultern lasten würde. Hoffentlich kommen auch diesbezüglich bessere Zeiten für Euch. Ich grüße Euch herzlich und wünsche Euch alles Gute.
Viel Freude Glück und Gesundheit.
Ich habe jetzt in Stalingrad einen sehr erlebnisreichen Monat hinter mir, einen Monat mit tiefeinschneidenden Erlebnissen.
Unser Regiment hat noch eine Kampfstärke von 68 Mann.
In 4 Wochen haben wir über 800 Ausfälle an Verwundeteten und Gefallenen. Der Russe
wehrt sich mit einer nie dagewesenen Härte und Zähigkeit.
Jede Nacht kommt neuer Ersatz über die Wolga. Die Russen sitzen in eisenharten Bunkern hinter und unter Trümmern zusammen- geworfener Fabriken Einzelschützen Scharfschützen im dritten Stock.
Unsere Stukas und .....
unsere Artillerie haben
schon alles kurz und klein geschlagen und doch Ein Erlebnis. Unser Truppen- verbandsplatz lag 1km hinter der Front. Abends kamen die Verpflegungs- fahrzeuge und die Fahr- zeuge , die die
Verwundeten zurück- bringen. Da brummt er schon der russ. Bomber und schsch - ein Zischen - Bum mitten hinein - 10 Pferde hin,
2 Kameraden tot
7 Schwerverletzt.
Am Abend des Allerheiligenfestes wieder - eine Bombe auf die Ecke des Hauses in dem ich drin war, -das Dach wie weggefegt
alle Fensterladen hin
20 cm dick lag Mörtel und Kalk auf unserem
Verbandstisch und die Bude voll Rauch und Qualm und Splitter- gezisch. Und mir ist nichts passiert. Wie habe ich meinem Herrgott
gedankt. Glück und Gottes Schutz.
Ich habe jetzt neue Zulassungsmarken für ein kg Paket bekommen.
Ich schicke Euch 3.
Ich bräuchte etwas Briefpapier u. Briefumschläge, dann würde ich ganz gern den Benedikt`schen Honig kosten und sonst überlasse ich alles Euch. Im übrigen bin ich noch gesund und munter. Jetzt hatten wir 2 Tage Ruhe und heute abend geht es wieder in den Einsatz.
Sieg Heil !
Nun meine lieben Freunde lebt wohl, bleibt froh und munter und seid herzlich gegrüßt von eurem dankbaren
Mathias .
04.11.2004
Am Donnerstag, den 4. November gelangte das Weltjugendtagskreuz in die Lutherstadt Eisleben. Ca. 70 Menschen kamen zur Eucharistiefeier zusammen, mit der das Kreuz im Mansfelder Land begrüßt wurde. Erstaunlicherweise war der Anteil und das Interesse der Jugendlichen im Vergleich zu anderen Gemeinden viel höher, als der der Erwachsenen. Nach einer kurzen Stärkung mit Schmalzbrot und Saft ging es dann in der Kirche für die Jugendlichen weiter. Kreuze in unserem Leben, in unserer Region – unter diesem Motto stand die Kreuzwegandacht, die von Jugendlichen des Dekanates vorbereitet worden war: das Kreuz der Arbeitslosigkeit, das Kreuz der Vereinzelung, das Kreuz der geschundenen Natur, das Kreuz der Perspektivlosigkeit – unter solchen Schlagworten u.a. wurde die Lebenswirklichkeit vor Ort betrachtet: fehlende Arbeitsplätze, die Diaspora-Erfahrung, der Raubbau an der Natur durch den jahrhundertelangen Bergbau und die mangelhaften Ausbildungsmöglichkeiten. Die österlichen Perspektive des Kreuzes am Ende der Andacht ließ diese Realität aber nicht so düster stehen, sondern wies auf die Zeichen der Hoffnung und des Lebens hin – dem, der zu glauben vermag eröffnen sich auch immer wieder neue Wege.
voluptuosissimus - 4. Okt, 16:28