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WSWS : Book Review
Henry Ford: American anti-Semitism and the class struggle
By Nancy Russell
18 April 2003
Eine Buchbesprechung von Nancy Russell
Version des Originals: 2003-04-18
Version der Übersetzung: 2006-02-04
[Original: www.wsws.org/articles/2003/apr2003/ford-a18.shtml]
Übersetzung: Martin Ingenhütt
Henry Ford und die Juden: Die Massenproduktion von Hass von Neil Baldwin, Public Affairs. New York, 2001. Taschenbuchausgabe 17. Dezember 2002.
Dennoch ist der wichtigste untergründige Strom in Fords Antipathie gegen die Juden seine politische Flugkurve als Proto-Faschist, die sich mit seinen Klasseninteressen darin verbindet, die Arbeiterklasse zu unterdrücken und um jeden Preis ihre unabhängige industrielle und politische Organisation zu verhindern.
[Anmerkung: Ford hatte gute Gründe zur Sorge, denn die neue Fließbandarbeit war selbst ein wesentlicher Anreiz zur Rebellion: Laut Ford bedeutete Massenproduktion 'die Reduzierung der Notwendigkeit des Arbeiters nachzudenken und die Reduzierung seiner Gedanken auf ein Minimum'. Maschinen waren eng angeordnet für optimale Effizienz, und Material wurde dem Arbeiter in Hüfthöhe angeliefert, so dass keine unnötige Bewegung nötig wurde durch Gehen, Greifen, Bücken oder Abknicken. Der Arbeiter musste sich nicht nur dem Schritt der Maschine anpassen, sondern musste auch der unvermeidlichen Langeweile stundenlanger gleichbleibender Bewegungen widerstehen.
Eine viertelstündige Mittagspause einschließlich Zeit für die Toilette war die einzige Unterbrechung der ermüdenden Monotonie der repetitiven Arbeit. Strohmänner und Privatdetektive, ein anderes neues Element in der Belegschaft, verstärkte Bestimmungen und Regeln, die das Anlehnen an die Maschinen verboten sowie das Sitzen, Hocken, Sprechen, Pfeifen oder Rauchen während der Arbeit. Arbeiter lernten, heimlich zu kommunizieren, ohne Lippenbewegungen beim 'Fordflüstern'; sie machten eisige Gesichter, bekannt als 'Gesichts-Fordisationen' (Amerikanische Nationalbiographie Online).]
Die faschistische und allmächtige Soziologische Abteilung stellte ein wesentliches Bemühen Fords dar, um Herz, Geist und Körper seiner Arbeiter zu steuern.
1924 skizzierte Jonathon Norton Leonard, was es bedeutete, in der Ford-Fabrik zu arbeiten: 'Niemand, der bei Ford arbeitet, ist sicher vor Spionen - vom Superintendenten bis hin zu dem armen Geschöpf, das soundsoviele Toiletten pro Stunde reinigen muss. Es gibt Spione, die Fremdenführern peinliche Fragen stellen, Spione, die ihren Weg in Gewerkschaften finden, Spione, die jede Sprache unter der Sonne sprechen. Das System hört nicht an den Fabriktoren auf. Ein anonymer Brief, der einen Mann bezichtigt, bei Ford Ersatzteile zu stehlen, reicht aus, ihn vor die Serviceabteilung zu bringen - er wird gezwungen, eine Untersuchungserlaubnis zu unterschreiben, die Forddetektiven erlaubt, sein Haus zu plündern und all seine Habseligkeiten umzudrehen in der Hoffnung, dort eine Glühlampe oder eine Generatorarmatur zu finden. Es gibt Spione, um diese wieder zu beobachten' (zitiert in Meyers Der Fünfdollartag).
Wie Leo Trotzki 1938 schrieb: 'Bevor der Kapitalismus die Menschheit auslöscht und in ihrem Blut ertränkt, verschmutzt er die Weltatmosphäre mit den giftigen Dämpfen von National- und Rassenhass. Antisemitismus ist heute eine der heimtückischsten Zuckungen des Kapitalismus in seinem Todeskampf.'
Das war der politischen Kontext von Fords Flut antisemitischer Artikel seit 1920. Von Anbeginn setzte er Bolschewismus und Judentum gleich. Fords Einseiter im Dearborn Independent konstatierte: 'Was ist mit dem Schmelztigel? Das Problem liegt nicht... am Tigel, weil er das Grundmetall bildet. Manche Metalle können nicht assimiliert werden, sie widerstehen einer Vermischung mit der Schmelzmasse der Bürgerschaft und bleiben hässliche, unlösliche Klumpen. Wie ist das Grundmetall hineingekommen? ... Was ist mit diesen Fremdkörpern, die uns soviele Probleme bereitet haben, diesen Bolschewisten, die unsere Industrien durcheinanderbringen und unser Zivilleben stören?'
Henry Ford: American anti-Semitism and the class struggle
By Nancy Russell
18 April 2003
Eine Buchbesprechung von Nancy Russell
Version des Originals: 2003-04-18
Version der Übersetzung: 2006-02-04
[Original: www.wsws.org/articles/2003/apr2003/ford-a18.shtml]
Übersetzung: Martin Ingenhütt
Henry Ford und die Juden: Die Massenproduktion von Hass von Neil Baldwin, Public Affairs. New York, 2001. Taschenbuchausgabe 17. Dezember 2002.
Dennoch ist der wichtigste untergründige Strom in Fords Antipathie gegen die Juden seine politische Flugkurve als Proto-Faschist, die sich mit seinen Klasseninteressen darin verbindet, die Arbeiterklasse zu unterdrücken und um jeden Preis ihre unabhängige industrielle und politische Organisation zu verhindern.
[Anmerkung: Ford hatte gute Gründe zur Sorge, denn die neue Fließbandarbeit war selbst ein wesentlicher Anreiz zur Rebellion: Laut Ford bedeutete Massenproduktion 'die Reduzierung der Notwendigkeit des Arbeiters nachzudenken und die Reduzierung seiner Gedanken auf ein Minimum'. Maschinen waren eng angeordnet für optimale Effizienz, und Material wurde dem Arbeiter in Hüfthöhe angeliefert, so dass keine unnötige Bewegung nötig wurde durch Gehen, Greifen, Bücken oder Abknicken. Der Arbeiter musste sich nicht nur dem Schritt der Maschine anpassen, sondern musste auch der unvermeidlichen Langeweile stundenlanger gleichbleibender Bewegungen widerstehen.
Eine viertelstündige Mittagspause einschließlich Zeit für die Toilette war die einzige Unterbrechung der ermüdenden Monotonie der repetitiven Arbeit. Strohmänner und Privatdetektive, ein anderes neues Element in der Belegschaft, verstärkte Bestimmungen und Regeln, die das Anlehnen an die Maschinen verboten sowie das Sitzen, Hocken, Sprechen, Pfeifen oder Rauchen während der Arbeit. Arbeiter lernten, heimlich zu kommunizieren, ohne Lippenbewegungen beim 'Fordflüstern'; sie machten eisige Gesichter, bekannt als 'Gesichts-Fordisationen' (Amerikanische Nationalbiographie Online).]
Die faschistische und allmächtige Soziologische Abteilung stellte ein wesentliches Bemühen Fords dar, um Herz, Geist und Körper seiner Arbeiter zu steuern.
1924 skizzierte Jonathon Norton Leonard, was es bedeutete, in der Ford-Fabrik zu arbeiten: 'Niemand, der bei Ford arbeitet, ist sicher vor Spionen - vom Superintendenten bis hin zu dem armen Geschöpf, das soundsoviele Toiletten pro Stunde reinigen muss. Es gibt Spione, die Fremdenführern peinliche Fragen stellen, Spione, die ihren Weg in Gewerkschaften finden, Spione, die jede Sprache unter der Sonne sprechen. Das System hört nicht an den Fabriktoren auf. Ein anonymer Brief, der einen Mann bezichtigt, bei Ford Ersatzteile zu stehlen, reicht aus, ihn vor die Serviceabteilung zu bringen - er wird gezwungen, eine Untersuchungserlaubnis zu unterschreiben, die Forddetektiven erlaubt, sein Haus zu plündern und all seine Habseligkeiten umzudrehen in der Hoffnung, dort eine Glühlampe oder eine Generatorarmatur zu finden. Es gibt Spione, um diese wieder zu beobachten' (zitiert in Meyers Der Fünfdollartag).
Wie Leo Trotzki 1938 schrieb: 'Bevor der Kapitalismus die Menschheit auslöscht und in ihrem Blut ertränkt, verschmutzt er die Weltatmosphäre mit den giftigen Dämpfen von National- und Rassenhass. Antisemitismus ist heute eine der heimtückischsten Zuckungen des Kapitalismus in seinem Todeskampf.'
Das war der politischen Kontext von Fords Flut antisemitischer Artikel seit 1920. Von Anbeginn setzte er Bolschewismus und Judentum gleich. Fords Einseiter im Dearborn Independent konstatierte: 'Was ist mit dem Schmelztigel? Das Problem liegt nicht... am Tigel, weil er das Grundmetall bildet. Manche Metalle können nicht assimiliert werden, sie widerstehen einer Vermischung mit der Schmelzmasse der Bürgerschaft und bleiben hässliche, unlösliche Klumpen. Wie ist das Grundmetall hineingekommen? ... Was ist mit diesen Fremdkörpern, die uns soviele Probleme bereitet haben, diesen Bolschewisten, die unsere Industrien durcheinanderbringen und unser Zivilleben stören?'
voluptuosissimus - 19. Sep, 16:43